Italien will Abtreibungspille kostenlos anbieten: Meloni kritisiert Entscheidung

In Italien gibt es immer noch einen Widerstand bei Ärzten, Abtreibungen durchzuführen. Die Pharmaindustrie will dem jetztz entgegenwirken. Aber die Politik stärkt die Ärzte.

Giorgia Meloni/Bild: The Irish Times (Ausschnitt)

Last updated on Mai 22nd, 2023 at 07:40 am

Der Zugang zu hormonellen Verhütungsmitteln für alle soll in Italien gewährleistet werden, wie die italienische Arzneimittelbehörde (Aifa) vorgeschlagen hat. Im Zuge dessen soll die Antibabypille für Frauen aller Altersgruppen kostenlos zur Verfügung gestellt werden, wie Salto.bz berichtet. Obwohl die Entscheidung noch nicht endgültig ist, werden die Kosten für die Regierung auf rund 140 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.

Der Vorschlag wurde von einigen politischen Parteien und Gesundheitsorganisationen unterstützt, während andere, wie Fratelli d‘Italia und Pro Vita, sich gegen den Schritt ausgesprochen haben. Trotz ihrer Einwände ist die Aifa als unabhängige Behörde befugt, die Entscheidung ohne Mitwirkung der Regierung zu treffen.

Italien hat eine der niedrigsten Verwendungsraten von Verhütungsmitteln in Europa und einen hohen Prozentsatz von Gynäkologen, die sich immer noch aus moralischen Gründen weigern, Abtreibungen durchzuführen. Gleichzeitig ist die Geburtenrate des Landes auf einem Rekordtief angelangt: Im Jahr 2022 wurden weniger als 400.000 Geburten verzeichnet.

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