Frankreich will Jugendlichen Pornokonsum durch digitales Zertifikat erschweren

Die Gesetzesinitiative war angestoßen worden, nachdem im September vergangenen Jahres ein Bericht des französischen Senats festgestellt hatte, dass der Pornographiekonsum durch Kinder „erheblich, alltäglich und gefährlich“ sei.

Der französische Digitalminister Jean-Noel Barrot hat die Einführung eines digitalen Zertifikats als Altersnachweis für den Zugang zu Pornographie angekündigt. Auf diese Weise soll Minderjährigen der Konsum von Pornographie erschwert werden.

Um das Zertifikat zu erhalten, müssen Bürger eine staatliche App auf ihrem Smartphone installieren, über die nachgewiesen wird, dass der Nutzer volljährig ist. Internetseiten mit pornographischen Angeboten, die der französischen Regelung nicht folgen, würden in Frankreich gegebenenfalls vollständig zensiert. Das App-System soll ähnlich funktionieren wie die Identitätsfeststellung im Hinblick auf Banken.

Die Gesetzesinitiative war von Barrot und der Regierung angestoßen worden, nachdem im September vergangenen Jahres ein Bericht des französischen Senats festgestellt hatte, dass der Pornographiekonsum durch Kinder „erheblich, alltäglich und gefährlich“ sei. Demnach waren im Jahr 2021 durchschnittlich je Monat 2,3 Millionen Nutzer pornographischer Internetseiten minderjährig.

Zwar sind Kinder in Frankreich vor der Zurschaustellung pornographischen Materials gesetzlich geschützt. Nutzer von Pornoseiten müssen bisher aber lediglich durch Drücken eines Buttons auf der Website bestätigen, dass sie volljährig sind. Ob der Nutzer tatsächlich noch minderjährig ist, wird nicht weiter überprüft.

Die neue Regelung soll im kommenden September in Kraft treten.

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