Last updated on März 15th, 2023 at 12:09 pm
Frankreich hat ein neues Gesetz zum Schutz von Kindern vor Online-Gefahren eingeführt. Das Gesetz, das im Februar 2021 in Kraft trat, verpflichtet Online-Plattformen, illegale Inhalte innerhalb von 24 Stunden und jugendgefährdende Inhalte innerhalb von sieben Tagen nach der Meldung zu entfernen. Die Meldung kann von einer Einzelperson oder einer autorisierten öffentlichen Einrichtung erfolgen. Das Gesetz verpflichtet die Unternehmen außerdem, ein klares und einfach zu bedienendes Instrument für die Meldung schädlicher Inhalte bereitzustellen, wie The European Conservative berichtet.
Mit dem Gesetz soll eine Reihe von Online-Bedrohungen bekämpft werden, darunter Cybermobbing, Hassreden und die Sexualisierung von Kindern. Unternehmen, die sich nicht an das Gesetz halten, können mit Geldstrafen von bis zu 4 % ihres weltweiten Umsatzes belegt werden.
Die neue Gesetzgebung ist Teil eines größeren Vorstoßes der französischen Behörden zum Schutz von Kindern vor Online-Schäden. Im Jahr 2019 hat die französische Regierung eine nationale Kampagne gestartet, um das Bewusstsein für die Gefahren des Internets zu schärfen und ein verantwortungsvolles Online-Verhalten zu fördern.
Die Einführung der neuen Gesetzgebung wurde von Kinderschutzverfechtern begrüßt. Einige Kritiker haben jedoch Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf die Redefreiheit geäußert. Sie argumentieren, dass die weit gefasste Definition von schädlichen Inhalten zur Unterdrückung legitimer Meinungsäußerungen verwendet werden könnte.
Trotz dieser Bedenken hat die französische Regierung betont, dass die Gesetzgebung notwendig ist, um Kinder vor den Gefahren des Internets zu schützen. Der französische Justizminister Éric Dupond-Moretti erklärte: „Wir können nicht zulassen, dass das Internet ein Ort der Straflosigkeit ist, an dem die verwerflichsten Verbrechen begangen werden können.“