US-amerikanische Wissenschaftler haben im Zuge einer Studie kleine menschliche Gehirne gezüchtet und diese Ratten transplantiert.
Die Forscher hatten dazu induzierte pluripotente Stammzellen in einer Zellkultur zu dreidimensionalen Vorläuferstrukturen des kortikalen Nervensystems herangebildet, sogenannte Organoide. Die verwendeten menschlichen Stammzellen wurden durch künstliche Reprogrammierung nicht-pluripotenter somatischer Zellen gewonnen; es wurden keine durch Abtreibungen gewonnenen embryonalen Stammzellen verwendet.
Anschließend wurden die Organiode in eine Gehirnregion neugeborener Ratten gespritzt. Die Forscher berichten in der von Nature veröffentlichten Studie weiter, dass die Organoide sich gut in die Gehirnstrukturen der Ratten integriert haben. Sie haben sich sowohl an die Blutgefäße als auch an die Nervenzellen der Rattengehirne angeschlossen.
Die Studiendaten sollen dabei helfen, bestimmte Zellausprägungen von angeborenen Hirnerkrankungen erkennen zu können, die sonst unerkannt bleiben. So wurden neue Erkenntnisse zum Timothy-Syndrom gewonnen, einer seltenen genetischen Krankheit, die physische wie auch neurologische Defekte ähnlich des Autismus umfasst.
Die Transplantation menschlicher Gehirnzellen in Ratten und Mäuse ist ethisch umstritten, auch wenn keine embryonalen Stammzellen verwendet werden. Denn offen bleibt, ab welcher Grenze menschliche Gehirnstrukturen ausreichend ausgebildet und funktionsfähig sind, um Bewusstsein zu besitzen und Leid erleben zu können.
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