Vor wenigen Tagen schickte der deutsche Priesterkreis namens Communio veritatis eine Erklärung zu den Themen homosexuelle Paare und Freigabe der Interkommunion – beides vom Heiligen Stuhl wiederholt abgelehnt – an den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz und an alle ihm gleichgesinnten Bischöfe. Angeführt von Pater Frank Unterhalt aus dem Erzbistum Paderborn hat die Gruppe deutscher Diözesanpriester die Verfehlungen dieser Bischöfe, was die Lehren der Kirche anbelangt, angeprangert: „Ihr zerreißt den Leib Christi, indem ihr das Wort Gottes missachtet und die Lehren Seiner Kirche verfälscht. Ihr treibt die Herde in den Abgrund eures Synodalen Weges. Ihr tötet die Schafe, weil ihr häretischen Betrug verbreitet.“
Besagter „Synodaler Weg“ hat zum Ziel, solch kontroverse Ideen wie Homosexualität in der Kirche, Interkommunion für protestantische Ehepartner von Katholiken und Empfängnisverhütung zu diskutieren. Obwohl Rom diese Ideen in mehreren Briefen verurteilt hat, verbreiten Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, und seine Anhänger diese Botschaften weiter. Die Auswirkungen sind in Deutschland bereits zu beobachten. So versammelten sich am 10. Mai rund 100 deutsche Priester und segneten homosexuelle Paare in ihren eigenen Kirchen. Von dieser moralischen Verkommenheit in der Kirche schockiert, appellierte Communio veritatis an den Leiter der Gruppe: „Bischof Bätzing, vor diesem Hintergrund rufen wir euch heute zu: Bedenkt, dass der Allerhöchste Rechenschaft von euch verlangen wird! Kehrt zu Christus und Seiner Kirche zurück, die Er auf dem Fundament der Apostel gegründet hat! Verlasst den Weg der Häresien und nehmt die Wahrheit des katholischen Glaubens an!“
Das Handeln dieser Bischöfe hat gefährliche Folgen nicht nur für die Kirche in Deutschland, sondern für die Kirche insgesamt. Wenn es diesen Bischöfen weiterhin gestattet wird, diesen Weg zu beschreiten, wird es möglicherweise zu einer großen Revolte in der Kirche und zu einer Erschütterung der moralischen Prinzipien, auf denen die katholische Kirche gründet, kommen. Wie viele andere auch ist Communio veritatis der Ansicht, dass es keinen Platz für diese modernistische und säkulare Herangehensweise an den Glauben geben kann, denn sie gebietet dem religiösen Indifferentismus Einlass und lässt zu, dass dieser in die Substanz der katholischen Lehre und des katholischen Glaubens eindringt. Pater Unterhalt warnte Papst Franziskus nach der Veröffentlichung der Enzyklika Fratelli tutti vor dieser Gefahr mit den Worten: „In dieser apokalyptischen Zeit der Falschen Prophetie, in der die verderbliche Lüge umherhinkt, hat die Kirche des Herrn die Pflicht, Jesus Christus, den Sohn Gottes, als den einzigen Erlöser und wahren Retter zu verkünden.“