Deutsche Kitas fördern Kindesmissbrauch mit fragwürdigen „pädagogischen“ Methoden

„Original Play“: kein erprobtes pädagogisches Konzept, sondern von einem Hochstapler erfundene Methode, die Missbrauchstätern Eingang in Kitas ermöglicht

Es ist die Idealvorstellung des „modernen“ Menschen: Zwei Partner, verheiratet, beide berufstätig. Dann das Wunschkind. Da die Zeit nicht ausreicht hilft „Väterchen Staat“: in den Kitas und Krippen ist der Sprössling sicher aufgehoben, sodass beide Eltern „Verdiener“ sein können.

Das Image der „Idylle“ von Kitas scheint nun zu bröseln…

Berichte über Missbräuche in deutschen Kits häufen sich. Pädagogische Konzepte, die in Kitas umgesetzt werden, bieten diesen Missbräuchen einen Nährboden.

Beispiel eines solchen „pädagogischen Konzepts“ ist sogenanntes „Original Play“. „Original Play“ wurde angeblich vom amerikanischen Pädagogen O. Fred Donaldson erfunden, eine Art Körperkontakt-Ritual, bei dem sich Kinder mit erwachsenen animalisch raufen und „austoben“ können. Zahlreiche Kitas und Montessori-Schulen, sowie andere vorschulische und schulische Institutionen bieten „Original Play“ an, wie Deutsche Wirtschaftsnachrichten berichtet.

Leider weist dieses Konzept tiefgreifende Mängel auf: Zunächst handelt es sich beim Erfinder Donaldson nicht um einen Psychologen oder Universitätsprofessor, seine akademische Vita hat er erfunden. „Nach seinem Studium der Geographie war er an der University of Washington und am Department für Geographie der California State University in Hayward im Rahmen von befristeten Forschungsprojekten beschäftigt, unter anderem auch in einem Train-the-Trainer-Projekt. Aus diesem heraus dürfte er später seine Expertise in Psychologie konstruiert haben,“ so Plagiatsgutachten.com. Sein „sektenhaftes“ Geschäftsmodell, sein Hintergrund in der US-amerikanischen Esoterik-Bewegung und der Verdacht des Titelmissbrauchs machen seine „Einsichten“ in die Pädagogik höchst zweifelhaft, um das Geringste zu sagen.

Dass derlei Methoden weitläufig Eingang in deutsche Erziehungsstätten gefunden hat, zeigt, wie wenig die Pädagogen über ihr Fach verstehen. Leidträger dieser falschen pädagogischen Mittel sind vornehmlich die Kinder selbst.

Praktiken wie „Original Play“ sind ein gefundenes Fressen für Kinderschänder. Unbekannte Personen können gegen eine Gebühr in Kitas kommen, um mit den Kindern zu „toben“ und zu „kuscheln“. In einer sowieso übersexualisierten Gesellschaft, in der Perversionen geradezu gefeiert werden, bietet ein solches Konzept einen Nährboden für Perverse, sich unauffällig ihren Opfern zu nähern und ihre Triebe zu befriedigen.

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, erklärte Fabienne Becker-Stoll: „Mehrere Erwachsene mit Kindern in einem Raum sind kein Beweis für einen Schutz, wirklich nicht. Und jenseits der Missbrauchsverdächtigungen: Warum sollten Kinder mit fremden Erwachsenen raufen wollen? (…) Es ist nicht nur in fachlicher Hinsicht grober Unfug und entbehrt wirklich jeder wissenschaftlichen Grundlage, sondern sieht für mich aus wie eine Einladung für Pädophile: Erwachsene Menschen, die im engen und intensiven Körperkontakt mit Kindern toben, raufen oder balgen – mit Kindern, die diese Personen nicht kennen.“

Das umstrittene „Konzept“ wurde mittlerweile in Bayern, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Bremen, Berlin und Brandenburg verboten.

Selbst deutsche Mainstream-Medien berichten Kritik über dieses seltsame Konzept.

In der ARD-Sendung „Kontraste“  wurde ein Beitrag über dieses Training ausgestrahlt, das bei Eltern Empörung hervorgerufen hatte: „Unser Sohn hat uns im Kontext mit diesem Original Play sehr ausdrückliche, ja, sexuelle und gewalttätige Dinge berichtet und auch vorgespielt. Wir sprechen nicht nur über schweren sexuellen Missbrauch, Vergewaltigungen, sondern auch über Gewalt, Demütigung, Sadismus. Und für uns schien es relativ schnell so, als wenn dass das Ganze ein System hat,“ erklärt ein Vater aus Berlin in der Sendung.

Das ganze spielt sich vor einem politischen Hintergrund in Deutschland ab, der zeigt, dass eine Verschärfung der Justizmaßnahmen gegen Kinderschänder keinen allgemeinen Konsens genießt. Erst kürzlich sprach sich die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) gegen eine Verschärfung des Strafrahmens bei sexuellem Missbrauch gegen Kinder aus. Es handele sich um „Straftaten mit einem nur geringen Unrechtsgehalt“.

Empörung über diese Aussage war vor allem nach dem Auffliegen des Kinderschänder-Netzwerks aus Münster und dem Gymnasiallehrer Holger P. (37), der trotz des Missbrauchs seines eigenen Sohnes auf Bewährung freikam.

Die Deutsche Kinderhilfe forderte wegen dieser Haltung den Rücktritt Lambrechts. Das Justizministerium sei „nicht mehr tragbar“, kritisierte Rainer Becker, Vorsitzender der Kinderhilfe gegenüber BILD.

Auch von Seiten der CDU gab es Kritik. Mehrere CDU-Politiker sprechen sich deutlich für eine höhere Strafe bei sexuellem Kindesmissbrauch aus. Darunter sind Politiker wie NRW-Innenminister Herbert Reul und dem Generalsekretär der CDU, Paul Ziemiak, wie die Initiative Familien-Schutz berichtet.

Sind Kinder sicher in Krippen und Kitas aufgehoben? Vielleicht sollte gerade die Familienpolitik in Deutschland ihre Prioritäten überdenken und natürliche Familien auf solche Weise fördern, dass Kinder die Möglichkeit haben, von ihren Eltern erzogen zu werden.

Dann schmälert man das Risiko, das die eigenen Kinder einer ideologiedurchtränkten und übergriffsfördernden Institution ausgeliefert werden.

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