„Legalisierung von Mord“: Nachbarländer verurteilen Argentiniens Abtreibungsfreigabe

Paraguays Parlament hält Schweigeminute für „die Babys, die sterben werden.“ Brasiliens Präsident: Abtreibung ist „Mord an einer wehrlosen Person.“

Der brasilianische Präsident Jair Bolosonaro. Foto: Isac Nóbrega/PR.

Last updated on Januar 20th, 2021 at 04:58 am

Die Entscheidung des argentinischen Kongresses, die Abtreibung zu legalisieren, rief harsche Kritik der benachbarten Länder hervor.

Als „Legalisierung von Mord“ bezeichnete der brasilianische Präsident Jair Bolosonaro die Entscheidung des argentinischen Senats.

„Wir bedauern das, weil wir verstehen, dass es sich um die Tötung eines Kindes in der Gebärmutter handelt, egal, in welchem Land es sich befindet.“ Bolosonaros Meinung nach sei Abtreibung „Mord an einer wehrlosen Person“ und ergänzte: „Solange es von mir abhängt, wird Abtreibung in Brasilien niemals freigegeben werden.“

Auch Paraguays Parlament reagierte mit Bestürzung und organisierte auf Initiative des Abgeordneten Raúl Latorre eine Schweigeminute.

“Ich bitte um eine Schweigeminute für die Tausenden von Leben argentinischer Brüder und Schwestern, die aufgrund der jüngsten Entscheidung des Senats des Nachbarlandes verloren gehen werden, noch bevor sie geboren sind”, so Latorre.

Der Abgeordnete und Arzt Basilio Núñez pflichtete Latorre bei und nannte die Entscheidung Argentiniens „eine Tragödie“. Er erinnerte die Kammer daran, dass sie sich selbst als Pro-Life und Pro-Family erklärt habe.

Argentinien hatte Ende Dezember 2020 Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche legalisiert. Zuvor waren Abtreibungen nur in Fällen der Vergewaltigung oder bei Gesundheitsgefährdung der Mutter erlaubt.

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